Arbeitspaket 4: Makroökonomische Wirkungen des EE-Ausbaus / Umfassende Wirkungen auf Wirtschaftswachstum und Beschäftigung

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Entwicklungsgeschichte des ASTRA-Modells

Das Modell ASTRA (Assessment of Transport Strategies) wurde seit 1997 ursprünglich als system-dynamisches Modell zur strategischen Bewertung europäischer Verkehrspolitik entwickelt. Die Europäische Version umfasst 29 Länder und 25 Wirtschaftssektoren. Seit 2005 werden erneuerbare Energien in das ASTRA Modell einbezogen. 2012 wurde die Deutschland-Version entwickelt. Zurzeit wird ASTRA-Deutschland für die Forschungsprojekte ImpRES und Klimaschutzszenarien 2050 sowie für zwei Dissertationen verwendet.

Eckdaten

Das ASTRA-Modell besteht aus Bevölkerungsteil, Verkehrsteilen und makroökonomische Teilen und der Abbildung von Wechselwirkungen. Das ASTRA ist ein Modell zur Szenarienanalyse mit einer Laufzeit von 1995 bis 2030 (bedingt bis 2050) und einem Kalibrierungszeitraum von 1995 bis 2007 mit jährlichen Zeitschritten. Im ASTRA-Modell sind die Bevölkerungs- und Verkehrsteile in 39 Regierungsbezirke untergliedert. Bei den makroökonomischen Teilen erfolgt bisher wo nötig eine regionale Verteilung top-down, ansonsten werden die aggregierten Werte verwendet. Ein regionalökonomischer Modellteil wird im Rahmen von ImpRES entwickel. In ASTRA-Deutschland werden 57 Wirtschaftszweige abgebildet.

Modellierungsansatz

Im ASTRA-Modell sind eine Reihe von existierenden Modellen in einem Gesamtmodell verknüpft und mit „System Dynamics“ implementiert, einer Methodik zur ganzheitlichen Analyse und Simulation komplexer und dynamischer Systeme. Der Ansatz erlaubt eine Entwicklung der Zukunft aus Verhaltensregeln und Zuständen der Vergangenheit. „System Dynamics“ ist besonders geeignet für die Abbildung von Rückkopplungseffekten in hoher zeitlicher Auflösung. Somit können nicht nur direkte Effekte (Impulse) auf unterschiedliche Akteure (Haushalte, Wirtschaftssektoren, Staat) in das Modell integriert und abgebildet werden, sondern auch Zweitrundeneffekte und gesamtwirtschaftliche Nettoeffekte (Modelloutput wie Nettobeschäftigung, verfügbares Einkommen, Bruttowertschöpfung je Wirtschaftssektor) sichtbar werden. Dabei können die Modellergebnisse sowohl absolut wie auch im Vergleich der Szenarien dargestellt werden.

ASTRA in ImpRES

In Abbildung 3 sind die betrachteten strukturellen Merkmale (Einkommensgruppen, Wirtschaftszweige, gegebenenfalls Regionen), die integrierten Impulse, die Modellmechanismen und der Modelloutput beziehungsweise die abgeschätzten Nettowirkungen nach Untersuchungsbereichen schematisch dargestellt. Deutlich wird insbesondere, dass die Impulse (Inputs) differenziert nach Einkommensgruppen, Wirtschaftszweigen und Regionen erfolgen, die Mechanismen sowohl negative wie auch positive Wirkungen umfassen und die Nettoeffekte (Output) für Wirtschaftszweige und Einkommensgruppen nach Regionen darstellbar sind.

Darstellung der Inputs und Outputs im ASTRA-Modell
Darstellung der Inputs und Outputs im ASTRA-Modell

Referenzen

  • www.astra-model.eu
  • Hartwig, J., Schade, W., Sievers, L. (2012): Kurzübersicht des Modells ASTRA-D, Fraunhofer ISI Working Paper Sustainability and Innovation No. S 10/2012.
  • Krail, M. (2009): System-Based Analysis of Income Distribution Impacts on Mobility Behaviour, Dissertation, Nomos Verlag, Baden-Baden. 
  • Schade, W. (2005): Strategic Sustainability Analysis: Concept and application for the assessment of European Transport Policy. Dissertation, Nomos Verlag, Baden-Baden.

Wirkungen des Ausbaus erneuerbarer Energien

Impact of renewable energy sources